Er war damals schon so ausfallend geworden, hatte wild um sich gebrüllt, mit dem Finger auf andere gezeigt und war bereit, alles zu vernichten, was er nicht verstand oder verstehen wollte. Doch dieses Mal ging er eindeutig zu weit. Er stand da mit ausgebreiteten Armen, mit seiner ganzen massigen Figur. Mitten im Eingang zu der... Continue Reading →
stillleben
sitzt man länger auf dem lokus, und verliert dabei den fokus, macht man blöde sachen ... ... und kann selbst nicht drüber lachen.
s-bahn diven
Gemütliches Plätzchen in der S-Bahn. Der Kälte entflohen. Doch gegenüber sitzt ein Penner. Und drei Diven in spe. Augen- und ohrenscheinlich Schülerinnen einer Musical- oder Stage-School ganz in der Nähe. Lautstarke Auslassungen in den höchsten Frequenzen über die Mitschülerinnen. Und wie schlecht doch die anderen sind. Und wie unpassend besetzt. Und wie eingebildet die eine... Continue Reading →
spielpause
Seltsames Gefühl das. Das „Draußen“ vermittelt einem „sei deprimiert“- und man ist es auch irgendwie. Das Hirn ist sowieso schon tiefgefroren, die Stunden im Büro werden nur überlebt, weil man sich am Computerlüfter wärmt, während man abends in dicke Decken gehüllt auf dem Sofa dahinsiecht. Aber irgendeine Windung da oben zeigt dem ganzen Schauspiel den... Continue Reading →
feierabendpeinlichkeit
sich in der s-bahn auf einen platz setzen wollen; mürrisch die tasche, die dort schon "sitzt" dem nebenmann auf den schoß packen; die bemerkung "sehen sie nicht, dass ich mich hier hinsetzen will" hinterher schieben; etwas später den zusammengeklappten weißen stock auf seinem schoß und den starren, leeren blick bemerken
wintermärchen
Ganz leise steht er vor dem großen, leeren Nichts, welches von ihm absolut nichts mehr wissen will und still und heimlich schon die Koffer gepackt hat. Die Musik, die er gestern noch gehört hatte, lag wie ein kalter Schauer irgendwo in einer Ecke und röchelte nur noch leicht vor sich hin. Die Kälte draußen, die... Continue Reading →