s-bahn diven

Gemütliches Plätzchen in der S-Bahn. Der Kälte entflohen. Doch gegenüber sitzt ein Penner. Und drei Diven in spe. Augen- und ohrenscheinlich Schülerinnen einer Musical- oder Stage-School ganz in der Nähe. Lautstarke Auslassungen in den höchsten Frequenzen über die Mitschülerinnen. Und wie schlecht doch die anderen sind. Und wie unpassend besetzt. Und wie eingebildet die eine nach der Prüfung war. Und dass man ja selbst irgendwie besser ist. Also bestimmt. Ein bisschen. Die eine ohne Punkt und Komma. Stand wahrscheinlich nicht in den Regieanweisungen. Aber das ist alles gar nicht erwähnenswert. (Wobei ich sicherlich länglich darüber referieren könnte, wie eingebildet, überheblich und egozentrisch Möchtegern-Schauspieler über ihresgleichen reden. Mach ich aber nicht. Bin ja selbst nicht besser.) Erwähnenswert ist der Penner, der zwischen diesen Sirenen saß. Bemitleidenswert. Stoisch ertrug er Spott und Häme. Selbst anstinken konnte er dagegen nicht. Im Wortsinn. Ich war trotzdem froh, als ich aussteigen durfte. Nicht wegen des Geruches. Des Geräusches wegen.

Comments are closed.

Proudly powered by WordPress | Theme: Baskerville 2 by Anders Noren.

Up ↑