restaurantperspektiven

die brotkrümel vor mir werden gerade weggewischt. rechts am tisch neben mir sitzt der pilot ganz alleine. er hat das restaurant seiner crew empfohlen, sie sind aber nicht gekommen. hinter mir die familie, deren tochter gerade 15 geworden ist. man überlegt, welcher kuchen es sein soll. links am tisch sitzt das alte ehepaar. man kommt öfter hierher, kennt den kellner, die vorspeisen. es berährt das herz, wie er besorgt den wein für beide aussucht und die karte sanft neben sich legt. das brot hat der kellner vergessen. liebevoll schaut man sich an. der pilot hat keinen hunger mehr auf nachtisch. seine crew ist immer noch nicht da. die geburtstagsfamilie hat sich geeinigt. der kuchen ist aufs haus. vor mir liegt die stadt und der hafen. ganz beschäftigt ist die strasse, es regnet leicht. doch für mich ist es unendlich still. ich sehe das wasser, schiffe. denke an vergangene stunden in diesem kleinen restaurant. draussen eilt man am fenster vorbei, raus aus dem regen. die wolken ziehen sich immer mehr zu. ich bezahle, gruesse das alte ehepaar, schiele auf den kuchen. der pilot ist bereits weg. allein. vor der tür sauge ich die kalte, feuchte Luft in mich ein, zwinkere den wolken zu, laufe zurück durch das treiben ins jetzt.

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