Arbeiten versus Lotto

Die Dosis, auf die Dosis kommt es an. Arbeiten ist schön und gut. Was will man? Was erwartet man vom Leben? (Ich könnte ja schon wieder die Prioritäten erwähnen, aber ich lass es an dieser Stelle.) Viel Freizeit geht meistens einher mit weniger Geld. Stundenanzahl der Arbeitswoche reduzieren, heißt weniger Gehalt, aber mehr Freizeit. Mehr Geld bedeutet viel arbeiten. Jedoch weniger Zeit, um es bei einer gemütlichen Shopping-Runde am Vormittag in der Woche auszugeben. Viel Geld – Träume wie Haus, schnelles Auto (das vielleicht nicht nur praktisch daherkommt), kostspielige Reisen (die allerdings nur kurz ausfallen, da dass Geld ja verdient werden muss) … was auch immer das Herz begehrt, man kann es sich kaufen. Auch hier sind sicherlich Grenzen gesetzt. Die Alternative zum Arbeiten wäre Lotto.

Ich habe es natürlich auch schon ausprobiert, aber bin bis jetzt sichtlich erfolglos geblieben. Einen ganzen Tippschein habe ich ausgefüllt. Aber auch nur, wenn das Kribbeln im kleinen Zeh, in der Magengegend mir signalisierte, diese Woche könnte es DICH treffen. Füll einen Tippschein aus und schau schon mal auf dem Immobilienmarkt, wie die Wirtschaft angekurbelt werden kann. Geschaut habe ich, aber leider blieb der Gewinn zum Ankurbeln aus. Wenn es also kein Lottogewinn ist, dann bleibt nur noch harte Arbeit übrig. Wochenenden durcharbeiten. Häufiger nach der Arbeit noch arbeiten. Freizeit bleibt da ein wenig auf der Strecke. Ist an der Seite ein Partner, der dafür Verständnis aufbringt, gibt es nichts Schöneres. Wenn kein Partner da ist oder dieser aufgrund von Freizeitmangel auf und davon ist, dann ist der Freizeitfaktor sicherlich auch vernachlässigbar. Gute Freunde lassen sich auch vertrösten. Zeigen sich verständig. Man selbst ist ja auch kein Stoffel. Bringt ja auch genug Wohlwollen auf, wenn keiner Zeit hat.

Würde einem ein Lottogewinn helfen? Wenn die Lottofee genau meine angekreuzten Zahlen ziehen würde, was dann? Vielleicht wäre ich mit einem großen Gewinn auch überfordert? Eine kleinere Summe würde ich auf mein Sparkonto überweisen, keine Diskussion, aber eine größere Summe. Die man sich real so gar nicht vorstellen kann. Boah. Was würde ich dann machen? Aufhören mit der Arbeit! So würde ich heute, jetzt, an diesem Abend brüllen. Reisen. Es gibt ja so viele Sachen auf dieser Welt zu entdecken. Unvorstellbar! Einen Kontinent nach dem anderen würde ich bereisen. Einen Rucksack würde ich mir kaufen, oder doch auf jedem Kontinent eher ein Wohnmobil, mein lieb gewonnenes Haustier muss schließlich mit. Quarantänezeiten – hach, da fangen ganz andere Probleme an. Sollte ich meine Mietwohnung behalten, oder doch lieber Eigentum und eine Freundin darin wohnen lassen, während ich durch die Weltgeschichte gondle? Besitz belastet. Wer kennt das nicht. Der Dachboden, lange vernachlässigt, endlich mal aufgeräumt, sortiert und sogar aussortiert. Was für ein befreiendes Gefühl! Einfach unglaublich. Dann vielleicht doch nichts kaufen. Einfach nur reisen. Ach ich weiß nicht. Dann kommt noch der Staat. Was ist mit den Steuern und was muss ich davon abgeben?

Ein Lottogewinn so unwahrscheinlich, dass ich mir darüber eigentlich keine Gedanken machen sollte. Ist schon spät und ich muss für die morgige Arbeit ausgeruht sein …

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