rotdick

“weissdünn” hörte ich sie neben mir in der S-Bahn zu ihrem Bekannten sagen. “Das war so, naja, weissdünn irgendwie”.

Ich ertappte mich Sekunden später, aus dem Fenster der S-Bahn starrend, die Landschaft nicht mehr wahrnehmend, wie ich darüber sinnierte, was denn weissdünn gewesen ist: Ihr Butterbrotpapier? Das Blatt, welches der Drucker verschluckte? Die Haut auf der Morgenmilch? Der Ausfluss bei der Morgentoilette? Das Hochzeitskleid, welches sie am Tag zuvor aussuchte…?

Erst später fiel mir auf, dass ich mir eher Gedanken machen sollte, ob es das wort überhaupt gab. Mir schwirrten Konstrukte wie braunmager, grünschwach und gelbfett durch den kopf.

Klären konnte ich beide Fragen nicht. Ich wurde vom “Ausstieg links” aus dem S-Bahn Lautsprecher unterbrochen und daran erinnert, dass ich raus musste – links.

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